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Die Digitalisierung und die Strategieüberprüfung

Die Digitalisierung hält immer mehr Einzug in unser Leben. Dadurch ändert sich auch die Funktionsweise unserer Wirtschaft. Wenn wir unsere Geldpolitik anpassen, um für stabile Preise zu sorgen, behalten wir die Wirtschaft stets im Blick. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir bei der EZB verstehen, wie sich die Digitalisierung auf die Wirtschaft auswirkt.

Warum war die Digitalisierung Gegenstand unserer Strategieüberprüfung?

Die Digitalisierung beeinflusst die Wirtschaft

Unsere Aufgabe ist es, für stabile Preise zu sorgen. Damit wir diese Aufgabe gut erledigen, müssen wir verstehen, wie unsere Wirtschaft funktioniert. Wobei sich ihre Funktionsweise in den letzten Jahren stark verändert hat. Unsere letzte Strategieüberprüfung haben wir 2003 durchgeführt. Also zu einer Zeit, als im Geschäftsleben noch Faxgeräte zum Einsatz kamen. Heutzutage sind hingegen Smartphones Standard.

Die Digitalisierung ist einer der Faktoren, die das Wirtschaftsleben verändert haben. So können wir z. B. den Großteil unserer Einkäufe online erledigen statt im stationären Handel. Wir können mit dem Handy bezahlen und müssen nicht mehr Geld am Automaten abheben. Dank neuer Technologie streamen wir Filme auf mobilen Geräten. Der Gang zur Videothek gehört der Vergangenheit an.

Aufgrund ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft kann die Digitalisierung auch beeinflussen, wie die EZB die Preise stabil hält. Daher hat der EZB-Rat das Thema Digitalisierung auf die Agenda der Strategieüberprüfung gesetzt.

Inwiefern tangiert die Digitalisierung die Geldpolitik der EZB?

Die Digitalisierung kann Preisveränderungen bewirken

Heutzutage können wir mit einem Mausklick herausfinden, wie viel ein Produkt in verschiedenen Ländern kostet. So finden wir in Sekundenschnelle das beste Angebot. Unternehmen können daher nicht einfach ihre Preise anheben ohne Gefahr zu laufen, dass sich die Kunden für das günstigere Onlineangebot der Konkurrenz entscheiden. Dadurch kann die Inflation, also die Rate, mit der sich die Preise für Waren und Dienstleistungen im Zeitverlauf insgesamt verändern, niedrig bleiben.

Auch die Preismessung wird durch die Digitalisierung schwieriger

Damit wir unsere Aufgabe gut erledigen können, brauchen wir eine verlässliche Messgröße für die Inflation. Allerdings wird es durch die Digitalisierung schwieriger, die Preise zu messen. So können Unternehmen dank moderner Technologie dasselbe Produkt verschiedenen Kunden zu unterschiedlichen Preisen anbieten. Und viele Dienstleistungen, für die wir früher bezahlen mussten, sind heutzutage umsonst. Durch diese Änderungen gestaltet sich die Inflationsmessung schwieriger als früher.

Die Digitalisierung beeinflusst das Umfeld der Geldpolitik

Neue digitale Technologien verdrängen alte Technologien. Dies kann Auswirkungen darauf haben, welche Branchen gerade florieren und welche Jobprofile auf dem Arbeitsmarkt besonders stark nachgefragt werden. Dadurch verändert sich die Wirtschaft. Wenn wir unsere Geldpolitik anpassen, um für stabile Preise zu sorgen, behalten wir die Wirtschaft stets im Blick. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, müssen wir zunächst einschätzen können, wie die Wirtschaft voraussichtlich auf sie reagieren wird. Daher müssen wir bei Entwicklungen wie der Digitalisierung immer am Puls der Zeit bleiben.

Die Digitalisierung begleitet uns auch in Zukunft

In der Corona-Pandemie konnten wir unlängst alle erleben, dass viele Leute offen für digitale Technologien sind. Die Digitalisierung hat Einzug in unseren Alltag gehalten. Sie ist nicht mehr aus ihm wegzudenken und wird auch in Zukunft unsere Lebensweise und die Funktionsweise unserer Wirtschaft verändern. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auch künftig damit auseinandersetzen, wie die Digitalisierung die Wirtschaft beeinflusst.

WEITERE INFORMATIONEN
Digitalisation: channels, impacts and implications for monetary policy
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